Inflation – Der stillschweigende Raub der schleichenden Geldentwertung, welche dir die Kaufkraft deines ersparten Geldes in den Fingern zerrinnen lässt.
In diesem Artikel betrachten wir die Inflation aus verschiedensten Perspektiven und zeige dir im Detail was eine Inflation ist, wie diese entsteht und wie zukünftig du als Gewinner der Inflation hervorgehen kannst.
Weiter unten findest du die aktuelle Inflation Deutschland und viele weitere Länder in einem Realtime Kurs.
Ebenso erkläre ich dir, wie du den Kaufkraftverlust deines Geldes über mehrere Jahre in Abhängigkeit der Inflationsrate berechnen kannst.
Inhalt:
Was ist die Inflation?
Inflation stammt von dem lateinischen Wort „inflatus“ und bedeutet übersetzt ins deutsche „aufgeblasen“. Die Inflation ist also definiert als das „Aufblähen“ einer umlaufenden Geldmenge.
Eine Inflation bezeichnet auch die generelle Zunahme der Preise in einer Marktwirtschaft. Mit zunehmenden Kosten für Waren und Dienstleistungen sinkt im Gegenzug die Kaufkraft des Geldes.
Inflation aktuell – Realtime Chart
In den unten abgebildeten Charts findest du die jährliche, prozentuale Inflationsrate in den Ländern:
Deutschland, Österreich, Belgien, Polen, Schweiz, Frankreich, Italien, Spanien, Tschechien, Zypern, USA, Großbritannien, Türkei, Griechenland, China, Indien, Japan, Taiwan, Australien, Russland, Ukraine, Vereinigte Arabische Emirate, Bahamas.
Wechsle dazu in der oberen Leiste des Charts durch die Länder und wähle eine Zeitebene (5 Jahre, 1 Jahr, Allzeit)
Haftungsausschluss/Hinweis:
Datenfeed Quellen: Federal Statistical Office, Bureau Labour Statistics, Central Administration of Statistics, Office for National Statistics, National Bureau of Statistics, Ministry of Internal Affairs and Communications, Statistical Service, State Statistics Service, Department of Statistics, National Institute of Statistics, INSEE, Directorate-General of Budget Accounting and Statistics, Statistics Austria,Central Statistical Office, Belgian Statistical Office.
Die Daten/Charts werden über Tradingview.com zur Verfügung gestellt.
Für die Aktualität und Richtigkeit übernimmt Tschauder-Immobilien, Tobias Tschauder keinerlei Haftung. Auch für eventuelle Handelsentscheidungen wird keine Haftung übernommen. Die Informationen dienen rein der Unterhaltung und sollen in keinster Weise eine Anlageberatung darstellen, welche wir auch nicht anbieten und durchführen.
Was ist eine gesunde Inflationsrate
Die Europäische Zentralbank (EZB) strebt eine jährliche Inflationsrate von 2-3% an.
- Hohe Inflationsrate: Gut für Schuldner
- Niedrige Inflationsrate: Gut für Sparer
Steigt die Inflationsrate über den erwünschten Wert, so kann die EZB als Gegenmaßnahme den Leitzins erhöhen und somit der Inflation gegensteuern indem sie die Geldmenge dem Umlauf entzieht.
Kaufkraftverlust berechnen
Die jährliche Inflationsrate in Prozent ist schön und nett, aber was bedeutet das genau für dich und dein Geldvermögen?
Hier zeige ich dir wie du schnell und einfach berechnen kannst, wieviel dein erspartes Kapital nach X Jahren noch an Kaufkraft wirklich noch wert ist, bzw. wie hoch der Kaufkraftverlust ist.
Wieviel sind X Euro in a Jahren bei einer Inflation von b %?
Berechnungsformel anhand Inflation Tabelle:
Tatsächliche Kaufkraft [€] ≈ Kapital x Umrechnungsfaktor aus der Inflation Tabelle
(Inflation Tabelle als PDF siehe weiter unten)
Beispielrechnung Kaufkraftverlust
Geldvermögen = 20.000 Euro; Zeitraum = 25 Jahre; durchschnittliche Inflation = 3% pro Jahr
Tatsächliche Kaufkraft nach 25 Jahren = 20.000 Euro x 0,467 ≈ 9.340 Euro
-> Du kannst sehen, die Inflation (3% im Schnitt jährlich) entwertet die Kaufkraft des Geldvermögens über die Jahre ca. um die Hälfte!
Unverzinst zu Sparen ist also keine besonders schlaue Idee!
Inflation Tabelle
Hier kannst du dir eine Inflation Tabelle mit den Umrechnungsfaktoren als PDF herunterladen:
Gewinner und Verlierer der Inflation
Wie du anhand der oberen Berechnung erkennen kannst, ist das unverzinste Sparen die beste Option sich sein Geld „enteignen“ zu lassen.
Stell dir vor würdest jeden Monat unverzinst für deine Altersorge einen hohen monatlichen Betrag an Bargeld oder auf einem Konto ansparen.
Irgendwann würdest du einen Zeitpunkt erreichen, nur noch zu sparen um den Kaufkraftverlust deiner Ersparnisse ausgleichen zu können.
Möglichkeiten der Geldentwertung entgegenzuwirken
- Persönlich passende Geldanlage wählen, Rendite min. > Inflation
- In inflationsrobuste Sachwerte investieren, wie zum Beispiel in:
- Edelmetalle
- Diamanten
- Kunstewerke
- Aktien
- Immobilien / Grundstücke
- In eigenes Wissen und Fähigkeiten investieren um das Einkommen zu steigern
Finanzierte Immobilie als Kapitalanlage – Geldentwertung gleich 3-fach nutzen
Eine kluge Idee ist es, sofern es die persönlichen und finanziellen Rahmenbedingungen zulassen, eine fremdfinanzierte, vermietete Immobilie als Kapitalanlage ins Portfolio aufzunehmen.
Erster positiver Effekt
Eine Immobilie ist ein Sachwert und gilt daher als Inflationsrobust. Grundsätzlich kann man sagen, dass der Immobilienwert mit der Inflation steigt. Vorausgesetzt diese wird in Schuss gehalten und die Lage sowie weitere Faktoren wurden in Abstimmung mit einem Experten (spezialisiert auf Immobilien als Kapitalanlage), gut gewählt bzw. berücksichtigt.
Zweiter positiver Effekt
Der finanzierten Immobilie steht ein Darlehen (Geldwert) gegenüber. Während die Immobilie im Wert steigen kann, steht dem Darlehen auch die Inflation gegenüber. Die Inflation reduziert also auch die Wertigkeit des Darlehens. Eine Inflation wirkt sowohl auf positive als auch negative Geldwerte!
Dritter Effekt
Die vermietete Immobilie generieret eine Rendite in Form von monatlichen Mieteinahmen. Diese Einnahmen kannst du ebenfalls für die Tilgung / Reduzierung des Darlehens verwenden.
-> Wie sich eine vermietete Immobilie als Kapitalanlage rechnen kann, kannst du mit dem Immobilienrechner von Tschauder-Immobilien berechnen. Klicke ->hier<-
Welche Inflationsarten gibt es
Inflation nach Erkennbarkeit
Verdeckte Inflation
Die Verdeckte Inflation ist schwer zu erfassen, da sie auftritt, wenn Preise stabil bleiben, aber die Größe oder Qualität der Produkte reduziert wird. Dadurch wird es schwieriger, diese Art von Inflation zu erkennen, da sich der offizielle Preisindex nicht unbedingt ändert, obwohl die Verbraucher tatsächlich weniger für ihr Geld erhalten.
Offene Inflation
Eine offene Inflation ist leicht erkennbar. Diese wird durch offizielle Statistiken wie den Verbraucherpreisindex dokumentiert. Dabei betrachtet man die Preissteigerung eines bestimmten Produkts über einen festgelegten Zeitraum.
Geschwindigkeit der Geldentwertung
Schleichende Geldentwertung
Die Inflationsrate liegt bei unter 5% pro Jahr. Diese entwickelt sich stetig und langsam über einen längeren Zeitraum betrachtet.
Trabende Geldentwertung
Die Inflationsrate liegt bei einem Wert zwischen 5% und 20% pro Jahr. Es handelt sich hierbei um eine etwas schneller ansteigende Geldentwertung.
Galoppierende Geldentwertung
Die Inflationsrate liegt hier bei einem Wert zwischen 20% und 100% pro Jahr. Es ist eine sehr schnell ansteigende Geldentwertung.
Hyperinflation
Die Inflationsrate liegt bei einer Hyperinflation bei einem Wert von über 100% pro Jahr. Die Bevölkerung verliert hier meist das Vertrauen in die inländische Währungsform. Eine Nachfrage an Gütern steigt extrem an, wobei sich die Wirtschaft weiter destabilisiert.
Ursachen einer Inflation
Geldmengeninflation
Diese Art von Inflation wird verursacht, wenn die Geldmenge in einem Land erhöht wird. Bringt eine Zentralbank (EZB, FED…) mehr Geld in den Umlauf, so haben Unternehmen und Verbraucher mehr Geld zur Verfügung. Es steigt dadurch die Nachfrage an Dienstleistungen und Waren und die Preise entwickeln sich steigend.
Nachfrageinflation
Diese Art von Inflation entsteht, durch eine sehr hohe Nachfrage an Waren und Dienstleistungen. Sowas kann geschehen, wenn die Wirtschaft wächst und die Bevölkerung mehr Geld hat und letztendlich auch bereit ist dieses auszugeben. Können daher die Unternehmen der Nachfrage auf dem Markt nicht mehr gerecht werden, so sind diese gezwungen die Preise anzuheben damit wieder ein Gleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage herrschen kann.
Diese Art der Inflation kann wieder weiter untergliedert werden. Es hängt dabei ab, wer oder was der Verursacher dieser Inflation ist:
Investitionsinflation
Unternehmen investieren wegen einer hohen Nachfrage in ihr Unternehmen, daher können die Erzeugnisse erstmal teuer werden bis die Investitionskosten ausgeglichen sind.
Konsuminflation
Die Nachfrage an Waren und Dienstleistungen wird durch die Konsumenten erhöht.
Importierte Nachfrageinflation
Hat ein Ausland eine höhere Inflation, so können die Preise im Inland niedriger sein als im Ausland. Sowas kann wiederum zu einer höheren Exportrate führen.
Staatsnachfrageinflation
Eine Regierung erhöht ihre eigenen Ausgaben. Die Nachfrage steigt und das Angebot reicht nicht aus.
Angebotsinflation
Mangelt es an Waren und Dienstleistungen, so entsteht diese Art von Inflation. Dabei können mehrere verschiedenen Ursachen eine Rolle spielen:
- Rohstoffknappheit
- Fachkräftemangel
- Höhere Produktionskosten
Durch ein fehlendes Angebot erhöhen sich dann die Preise für Waren und Dienstleistungen.
Importierte Inflation
Diese Inflation entsteht durch steigende Preise von importierten Rohstoffen und Gütern. Diese Preiserhöhungen welche die Produktionskosten von Gütern, inländischer Unternehmen erhöht. Diese Preissteigerung wird dann wiederum an die inländischen Verbraucher weitergegeben.
Unterschied zur importierten Nachfrageinflation:
->Der Unterschied zur importierten Nachfrageinflation liegt darin, dass hierbei das Endprodukt exportiert wird. Bei der importierten Inflation wird der Rohstoff importiert und das Endprodukt im Inland verkauft.
Folgen einer zu hohen Inflation
- Langfristige Investitionen werden beeinträchtigt. Die Inflation mindert die Rentabilität von langfristigen Investitionen, da die Erträge oft nicht mit der aktuellen Inflationsrate mithalten können.
- Lebenshaltungskosten steigen – Die Inflation führt zu höheren Ausgaben für grundlegende menschliche Bedürfnisse wie Wohnen und Essen. Dies kann insbesondere für Personen mit niedrigem Einkommen eine Herausforderung darstellen.
- Wettbewerbsfähigkeitsverlust – Eine Inflation kann auch die Wettbewerbsfähigkeit einer Wirtschaft beeinträchtigen, besonders wenn sie höher ist als in anderen Ländern, mit denen Handel betrieben wird.
- Kaufkraftverlust – Wenn die allgemeinen Preise steigen, verliert das Geld an Wert, was die Kaufkraft der Verbraucher beeinträchtigt. Sie können dann nicht mehr die gleiche Menge an Waren und Dienstleistungen für ihr Geld erwerben.
- Verlust an Rentenwert – Inflation mindert den Wert der Renten, da die Erträge aus Rentenanlagen für viele Rentner nicht mehr ausreichen, um die steigenden Preise zu decken.
- Vertrauensverlust in die eigene Wirtschaft – Durch die unvorhersehbaren Preisschwankungen verliert die Bevölkerung das Vertrauen in ihre Währung, was zu einer steigenden Nachfrage führt, die der Markt nicht mehr befriedigen kann.